Die Wahl der Kalligraphiewerkzeuge ist für den Anfänger zunächst nicht ganz einfach. Allzu viele Schreiber gibt es auf dem Markt, vom Füller mit breiter Spitze über Faserschreiber und den gewöhnlichen Federhalter, in den man verschiedene Schreibfedern einsteckt, aber welche?
In den schicken Schreibsets, mit denen man inzwischen inflationär zugeworfen wird, gibt es in der Regel eine Spitzfeder, das wird dann für Anfänger verkauft. Ohne einen Kursus wird kein Anfänger damit glücklich.
Man muss zunächst einmal die Technik beherrschen, NUR beim Abstrich (also der Bewegung der Feder auf einen zu) Druck auszuüben, damit die Federspitze spreizt und der Strich breiter wird. Matthias Gröschke hat das hier gut dargestellt.
Mit der Spitzfeder kann ich durch diesen „Schwellzug“ allerdings feiner und filigraner schreiben als mit jeder anderen Feder, was bei manchen Schriften absolutes Muss ist. Also: Wer gute Feinmotorik hat, immer ran an die Spitzfeder, aber kauft euch eine gute! Also geht in ein richtiges Fachgeschäft (solang es sie noch gibt) und schaut dort nach einer Spitzfeder!
Einfacher ist die Bandzugfeder zu handhaben, die in einen Federhalter eingesteckt wird. Bei ihr entstehen die unterschiedlichen Breiten sozusagen von selbst, je nachdem in welchem Winkel des Buchstabens man gerade ist. Für den Anfänger eignet sich daher auch ein Füller mit solch breiter Spitze, weil man dann noch nicht einmal Tinte nachfüllen muss.
Mit der Bandzugfeder schreibt man oft die gebrochenen Schriften (Fraktur, Textur z.B.), aber sie ist auch für anderes geeignet.