Wer die Liebesbriefe seiner Großeltern findet, muss sich meistens mit der Kurrentschrift (linke Schrift) auseinandersetzen. In der Regel wird diese Schrift aber als Sütterlinschrift (mittlere Schrift) angesprochen. Sie war die Schulschrift von 1915 bis 1941. Erfunden hat sie Ludwig Sütterlin im Auftrag des preußischen Kultusministeriums. Die Kurrentschrift mit ihren eleganten spitzen Formen erfordert schon eine gehörige Feinmotorik, und als Schulschrift verlangte sie den Kindern einfach zu viel ab.
Die Formen der Sütterlin sind wesentlich runder und einfacher gestaltet. Rudolf Koch entwickelte dann 1927 die Offenbacher Schrift (rechts), die Schreibbarkeit mit Schönheit verband, sich aber an den Schulen nicht durchsetzte (nur in Bayern kam sie noch zu Ehren).
Die Sütterlinschrift gibt es als Font für den PC hier.
Die Schriften als PDF sind beim Bund für deutsche Schrift und Sprache erhältlich: Current, Sütterlin und Offenbacher.