Die Herstellung von Tinte ist ein lohnendes, weil nicht besonders kompliziertes Gewerk und mit einem Resultat, das der Schreiber direkt nutzen kann.
Das deutsche Wort Tinte stammt vom lateinischen tingere = färben ab. Das lateinische Wort für Tinte war im Altertum atramentum (= die Schwärze, von ater = schwarz, dazu unterschied man atramentum librarium oder scriptorium (= Bücher- oder Schreibtinte).
Im Moment habe ich gerade Walnusstinte angesetzt, weil mir ein dicker Ast aus dem Baum gebrochen ist und viele unreife Nüsse anfielen. Man bekommt die Schale noch nicht ab, darum habe ich die Nüsse einfach mit dem Hammer zerschlagen. Mit etwa gleich viel Wasser ansetzen, aufkochen und über Nacht stehen lassen, dann abseihen durch ein feines Tuch, damit keine Schwebstoffe mehr in der Flüssigkeit bleiben. Die fertige Tinte noch mit ca. 10 % Essigessenz versetzen gegen Schimmel, es geht aber auch Salz.
Nachtrag: Die Färbung dieser Tinte ist bei weitem nicht so stark wie von reifen Fruchtschalen! Es empfiehlt sich in jedem Fall, auf das Herunterfallen zu warten! Das habe ich getan, und den gesamten Ansatz mit reifen Schalen noch einmal aufgekocht.
Ein Rezept aus dem Netz muss ich mal ausprobieren: frische Klatschmohnblütenblätter mit drei Teilen Wasser und einem Teil Essigessenz in ein Schraubglas geben und drei Tage in die Sonne stellen. Soll Tinte rauskommen! Und sollte dann wohl auch mit anderen Blüten funktionieren..