Beim Durchstöbern meiner digitalen Bilderflut fallen mir Details aus alten Handschriften auf, deren Phantasie ich bewundere, und bei denen man sich unwillkürlich fragt, unter welchen halluzinogenen Einflüssen so manches wohl zustande gekommen ist. Manche Darstellungen sind frivol, manche fast heidnisch, respektlos, lustig, ironisch, für manche wäre der Schreiber vermutlich ein Jahrhundert später auf dem Scheiterhaufen gelandet. Das Glockenbäumchen rechts ist aus der Bamberger Apokalypse, datierend wohl aus dem 11 Jhd. nach Christus. Unten abgebildete Szene ist aus „Les Très Belles Heures de Notre-Dame„, entstanden etwa ab 1380 in Flandern.
Das Book of Kells ist noch eine ganz eigene Nummer. Stark vom keltischen Glauben beeinflusst ist hier die Ornamentik figürlich in den Text eingebunden, und es ging offenbar NICHT darum, den Lesenden Angst vor der Hölle einzujagen.