Die Bastarda ist eigentlich nicht eine einzige, sondern Varianten spätmittelalterlicher gotischer Schriften, die im Gegensatz zu den „kalligrafischen“ Buchstaben der Textura wesentlich schneller und flüssiger geschrieben wurden. Grundsätzlich nennt man solche Mischformen Bastard- oder heute auch Hybridschriften.
Die spätmittelalterliche Variante zeichnet sich durch Schlingenbildung an den Oberlängen von b, d, k, l und h aus, und die Buchstaben können oft in einem einzelnen Strich geschrieben werden, was der Schreibgeschwindigkeit zugute kommt. Man brauchte schließlich alltagstaugliche Schnellschriften, die für die einfachen Mitteilungen der täglichen Kommunikation reichten.
Besonders der Handel war darauf angewiesen. Zunehmend bediente sich aber auch das einfache Volk der schriftlichen Mitteilung, wenn nicht mit eigener Hand, so durch Lohnschreiber.
Es gibt so viele Varianten der Bastarda, wie es Schreibende gab, eine „amtliche Vorgabe“ gibt es nicht. Die hier gezeigte Bastarda beruht auf einer PC-Schrift, die man sich in den Ordner C\:Windows\Fonts kopieren kann, um sie dann in jedem Programm nutzen zu können.
PC-Schriften von heute werden aber in der Regel nicht mehr von Hand vorgezeichnet, sondern digital konstruiert. Sie von Hand nachzuschreiben ist nur bedingt sinnvoll und machbar, weil die Feder sich nach gewissen „Gesetzen“ bewegt. Welche Form man nun benutzt ist Geschmackssache. Ich habe noch einige Links mit Schriftbeispielen gesammelt.
Hier findet man regionale Schrifttypen wie böhmische, burgundische, florentinische u.a. Bastardschriften.
Eine Majuskel-Batarde gibt es hier. Und eine passende Minuskel hier.