Eisengallustinte herzustellen reizt mich seit langem, und auch wenn ich im letzten August noch von den schönen Galläpfeln geschwärmt habe, die von hiesigen Eichen fallen, mußte ich angesichts der Mühsal des Sammelns dann doch auf die Möglichkeiten des Internets zurückkommen und habe mir einfach ein Kilo bestellt.
Mit 90 Gramm dieser Galläpfel, pulverisiert im Smoothiemaker (wer Fitness braucht, nehme den Mörser) wird die Tinte angesetzt. 10 g Gummi arabicum, 30 Gramm Eisenvitriol, 400 ml Regenwasser werden zugemischt, das Ganze dann drei Tage warm gestellt.
Nach drei Tagen abseihen durch ein sauberes Leinentuch, und schon haben wir die beste Tinte der Welt!
Da die Eisengallustinte erst durch Oxidation an der Luft ihre schwarze Farbe erhält, kann man sie noch zusätzlich mit Farbstoff wie Annilinblau versehen, oder Blauholzextrakt zufügen. Der Haltbarkeit zuliebe wird noch 1 g Ascorbinsäure zugefügt, verhindert Schimmelbildung (Salicylsäure tut desgleichen).
Hier eine erste Schriftprobe mit der Spitzfeder. Die Tinte hat sehr gute Fliesseigenschaften und wird binnen Minuten tiefschwarz. Das Experiment ist gelungen.